Falcon 9 Rakete – Steckbrief, Aufbau und Besonderheiten

Die Falcon 9 ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Trägerraketen der Welt. Entwickelt vom US-amerikanischen Raumfahrtunternehmen SpaceX, gilt sie als Pionierin der wiederverwendbaren Raumfahrttechnologie. Seit ihrem Erstflug 2010 hat sie sich zum Arbeitspferd für Satellitenstarts, ISS-Missionen und sogar für Raumflüge mit Menschen entwickelt.

Hier findest du den kompletten Steckbrief der Falcon 9 – von technischen Daten über Aufbau bis hin zu spannenden Fakten.

Inhaltsverzeichnis


Allgemeine Informationen

Merkmal Beschreibung
Name: Falcon 9
Entwickler / Hersteller: SpaceX (Elon Musk)
Erstflug: 4. Juni 2010
Aktuelle Version: Falcon 9 Block 5
Startbasis: Cape Canaveral (Florida, USA), Vandenberg (Kalifornien, USA) u. a.
Verwendungszweck: Transport von Satelliten, Versorgung der ISS, bemannte Raumflüge
Wiederverwendbar: Ja – erste Stufe kann mehrfach eingesetzt werden

Technische Daten (Falcon 9 Block 5)

Kategorie Daten
Gesamthöhe: ca. 70 Meter
Durchmesser: 3,66 Meter
Startmasse: ca. 549.000 kg
Nutzlast (LEO): bis zu 22.800 kg
Nutzlast (GTO): bis zu 8.300 kg
Antrieb (erste Stufe): 9 × Merlin-1D-Triebwerke
Antrieb (zweite Stufe): 1 × Merlin-Vacuum-Triebwerk
Treibstoff: RP-1 (raffiniertes Kerosin) + Flüssigsauerstoff (LOX)
Schub beim Start: ca. 7.600 kN
Kosten pro Start: ca. 67 Millionen USD (Stand 2024)

Aufbau der Falcon 9

Die Falcon 9 besteht aus zwei Hauptstufen und einer Nutzlastverkleidung:

  1. Erste Stufe:
    • Neun Merlin-Triebwerke.
    • Verantwortlich für den Start und den größten Teil des Aufstiegs.
    • Wird nach der Trennung kontrolliert zurückgeführt und aufrecht gelandet – auf Seeplattform („Of Course I Still Love You“) oder Landebasis.
  2. Zweite Stufe:
    • Ein Merlin-Vacuum-Triebwerk.
    • Bringt die Nutzlast in den gewünschten Orbit.
    • Nicht wiederverwendbar.
  3. Nutzlastverkleidung:
    • Schützt Satelliten oder Raumkapseln beim Aufstieg.
    • SpaceX arbeitet auch daran, diese Verkleidung wiederzuverwenden.

Besonderheiten und Innovationen

  • Wiederverwendbarkeit:
    Die erste Stufe kann nach der Landung überholt und erneut verwendet werden – das spart enorme Kosten.
    Einige Booster wurden bereits über 20-mal eingesetzt!
  • Bemannte Raumflüge:
    Mit der Crew Dragon-Kapsel startete SpaceX 2020 erstmals Astronauten zur ISS – die erste private Firma, die das geschafft hat.
  • Starlink-Missionen:
    Die Falcon 9 wird regelmäßig zum Aussetzen der Starlink-Internetsatelliten verwendet – meist über 50 Satelliten pro Start.

Erfolgsbilanz (Stand: 2025)

Kategorie Anzahl
Starts insgesamt: über 320
Erfolgreiche Landungen: über 280
Wiederverwendete Booster: mehr als 200
Bemannte Missionen: 12 (Crew Dragon)

(Zahlen können je nach Quelle leicht variieren)


Bedeutung der Falcon 9

Die Falcon 9 hat die Raumfahrt revolutioniert.
Sie zeigt, dass wiederverwendbare Raketen nicht nur technisch möglich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind. Dadurch hat SpaceX die Kosten pro Start drastisch gesenkt und die Zugänglichkeit zum Weltraum enorm verbessert.


Falcon 9 Rakete Steckbrief Fazit

Die Falcon 9 ist mehr als nur eine Rakete – sie ist ein Meilenstein in der modernen Raumfahrt.
Mit über hundert erfolgreichen Missionen, spektakulären Landungen und einer stetigen Weiterentwicklung hat SpaceX gezeigt, dass nachhaltige Raumfahrt Realität ist.
Sie ist das Rückgrat der aktuellen Weltraumlogistik – und wird es vermutlich noch viele Jahre bleiben.


Falcon 9 Rakete – So läuft ein Raketenstart wirklich ab

Wenn die Falcon 9 von SpaceX startet, ist das jedes Mal ein technisches Spektakel.
Flammen, Rauch, donnernder Schub – und wenige Minuten später landet die Rakete wieder sanft auf der Erde.
Doch was genau passiert beim Start einer Falcon 9?
Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie ein Start abläuft, welche Technik dahintersteckt und warum diese Rakete die Raumfahrt revolutioniert hat.


1. Kurzüberblick: Die Falcon 9

Die Falcon 9 ist eine zweistufige, teilweise wiederverwendbare Trägerrakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX.
Sie wurde entwickelt, um Satelliten, Fracht und Astronauten in den Erdorbit zu bringen – und das kostengünstiger und nachhaltiger als jede Rakete zuvor.

Ihr Name stammt übrigens von den neun Merlin-Triebwerken in der ersten Stufe.


2. Countdown und Vorbereitung

Bevor die Falcon 9 abhebt, laufen auf der Startrampe hochpräzise Abläufe ab – oft stundenlang vor dem eigentlichen Start.

Typischer Ablauf:

  • T-3 Stunden: Rakete wird aufgerichtet und überprüft.
  • T-35 Minuten: Betankung beginnt – die Tanks werden mit RP-1 (Kerosin) und flüssigem Sauerstoff (LOX) gefüllt.
  • T-7 Minuten: Triebwerke werden gekühlt, um Temperaturschocks zu vermeiden.
  • T-1 Minute: Letzte Systeme werden auf „Startbereit“ geschaltet.
  • T-0 Sekunden: Zündung der neun Merlin-Triebwerke – die Rakete hebt ab!

3. Startphase – die ersten Minuten

Beim Start erzeugen die neun Triebwerke einen Gesamtschub von über 7.600 kN – genug, um die 70 Meter hohe Rakete in den Himmel zu heben.

  • Nach ca. 1 Minute: Die Falcon 9 durchfliegt die Max-Q-Zone, den Punkt größter aerodynamischer Belastung.
  • Nach ca. 2,5 Minuten: Die erste Stufe trennt sich von der zweiten.
  • Die zweite Stufe zündet sofort ihr einzelnes Merlin-Vacuum-Triebwerk, um die Nutzlast in den Orbit zu bringen.

4. Spektakulär: Die Landung der ersten Stufe

Und hier kommt der revolutionäre Teil:
Statt ins Meer zu stürzen, kehrt die erste Stufe zur Erde zurück – präzise gesteuert durch Computer, Kaltgasdüsen und kleine Steuerflügel (Grid Fins).

Landemöglichkeiten:

  • Auf einem Drohnen-Schiff mitten im Ozean (z. B. Of Course I Still Love You)
  • Oder direkt auf festem Boden (z. B. Cape Canaveral LZ-1)

Währenddessen bringt die zweite Stufe die Nutzlast (z. B. Satelliten, Crew Dragon oder Starlink-Pakete) in den Zielorbit.


5. Nach dem Start

Nach erfolgreichem Orbit-Eintritt:

  • Die Nutzlastverkleidung wird abgeworfen.
  • Satelliten oder Raumkapseln werden ausgesetzt.
  • Die zweite Stufe wird danach deaktiviert oder gezielt zum Verglühen gebracht.

Die erste Stufe wird geborgen, überprüft, gereinigt – und oft schon wenige Wochen später wiederverwendet.
Manche Booster haben bereits über 20 Flüge absolviert!


6. Was den Falcon-9-Start so besonders macht

  • Wiederverwendbarkeit: Die Landung der ersten Stufe senkt die Kosten drastisch.
  • Zuverlässigkeit: Über 300 erfolgreiche Starts (Stand 2025).
  • Flexibilität: Transport von Fracht, Menschen, Forschungssatelliten und Starlink-Systemen.
  • Showeffekt: Die spektakulären Doppel-Landungen und Nachtstarts sind weltweite Medienereignisse.

7. Beispiel: Ein typischer Startverlauf

Zeitpunkt (nach Start) Ereignis
0:00 Start & Zündung der neun Merlin-Triebwerke
1:00 Max-Q – größte Belastung
2:30 Stufentrennung
2:35 Zündung zweite Stufe
6:00 Landebeine der ersten Stufe ausgefahren
8:00–9:00 Landung auf Drohnenschiff
9:30 Satelliten oder Kapsel werden ausgesetzt

Rückblick: Jeder Start der Falcon 9 ist ein technisches Meisterwerk

Jeder Start der Falcon 9 ist ein technisches Meisterwerk – präzise, spektakulär und nachhaltig.
Durch die Kombination aus starker Leistung, Zuverlässigkeit und Wiederverwendbarkeit hat SpaceX die Raumfahrt grundlegend verändert.
Jede Mission zeigt aufs Neue:

Die Zukunft der Raumfahrt ist nicht mehr Einweg – sie ist wiederverwendbar.


Falcon 9 Rakete – Kosten, Wirtschaftlichkeit und Raumfahrt-Revolution

Die Falcon 9 von SpaceX ist nicht nur technisch beeindruckend – sie hat auch die Kosten der Raumfahrt radikal verändert.
Dank ihrer Wiederverwendbarkeit und cleveren Ingenieurskunst hat SpaceX geschafft, was jahrzehntelang als unmöglich galt:
Raketenstarts zu einem Bruchteil der bisherigen Preise anzubieten.

Doch wie teuer ist eine Falcon 9 wirklich? Und warum ist sie so viel günstiger als andere Trägerraketen?
Hier kommt der Überblick.


1. Was kostet ein Falcon-9-Start?

Die offiziellen Startkosten variieren je nach Missionstyp und Nutzlast, doch SpaceX nennt für die aktuelle Falcon 9 Block 5 folgende Werte:

Missionstyp Geschätzte Kosten pro Start
Kommerzieller Satellitenstart (LEO) ca. 67 Millionen USD
Versorgungsflug zur ISS (NASA Cargo Dragon) ca. 100–150 Millionen USD (inkl. Service & Kapsel)
Bemannter Flug (Crew Dragon) ca. 200–250 Millionen USD
Starlink-Mission (eigene Satelliten) interne Kosten deutlich niedriger, geschätzt 15–30 Millionen USD

Zum Vergleich: Eine traditionelle Trägerrakete wie die Ariane 5 oder eine alte Atlas V kostete früher zwischen 150 und 400 Millionen USD pro Start.


2. Warum ist die Falcon 9 so günstig?

1. Wiederverwendbare erste Stufe

Der größte Kostenfaktor einer Rakete ist ihre erste Stufe – und SpaceX wirft sie nicht weg.
Die Falcon 9 kann nach der Landung über 20 Mal wiederverwendet werden.

Das senkt die Startkosten erheblich, weil:

  • teure Triebwerke, Tanks und Elektronik mehrfach eingesetzt werden,
  • nur Wartung und Betankung nötig sind,
  • kaum neue Hardware produziert werden muss.

2. Eigenproduktion und Effizienz

SpaceX entwickelt und fertigt fast alle Komponenten selbst – von den Merlin-Triebwerken bis zur Software.
Dadurch spart das Unternehmen enorme Summen, die bei anderen Raketenherstellern in externe Zulieferketten fließen.


3. Automatisierung & Standardisierung

Falcon-9-Raketen werden in Serie gebaut – nach einem standardisierten Design, das sich über Jahre bewährt hat.
Gleichzeitig sind viele Abläufe, z. B. Startvorbereitung, Betankung und Landung, hochgradig automatisiert.


4. Geringe Startkosten durch interne Nutzung

Da SpaceX mit Starlink ein eigenes Satellitennetzwerk aufbaut, kann das Unternehmen seine Raketen intern einsetzen, ohne fremde Kundenpreise.
So bleiben die effektiven Kosten pro Start nochmals deutlich niedriger.


3. Wirtschaftlicher Nutzen und Marktwirkung

Die niedrigen Preise der Falcon 9 haben die gesamte Raumfahrtindustrie unter Druck gesetzt – im positiven Sinne.

  • Neue Konkurrenz: Andere Unternehmen (z. B. Rocket Lab, Blue Origin, Arianespace) arbeiten inzwischen ebenfalls an wiederverwendbaren Trägerraketen.
  • Mehr Satellitenstarts: Die günstigeren Startpreise ermöglichen mehr kleine und mittelgroße Satellitenmissionen – etwa für Internet, Wetter oder Erdbeobachtung.
  • Privatisierung des Weltraums: SpaceX hat gezeigt, dass private Unternehmen günstiger, schneller und innovativer agieren können als staatliche Programme.

4. Was kostet die Rakete selbst?

Die Produktionskosten einer Falcon 9 werden auf rund 30–35 Millionen USD geschätzt.
Davon entfallen:

  • etwa 60 % auf die erste Stufe (Triebwerke, Tanks, Struktur),
  • 20 % auf die zweite Stufe,
  • 10 % auf Elektronik und Avionik,
  • 10 % auf Integration, Tests und Logistik.

Da die erste Stufe mehrfach eingesetzt wird, verteilen sich diese Kosten auf viele Starts – das macht den Preis pro Mission so niedrig.


5. Zukunft: Noch günstiger mit Starship

SpaceX plant mit der Starship-Rakete den nächsten Schritt:
Ein komplett wiederverwendbares System, das noch größere Nutzlasten transportieren soll – zu Kosten unter 10 Millionen USD pro Start.
Falcon 9 bleibt jedoch bis dahin das wirtschaftlich erfolgreichste Raketenmodell der Welt.


Resümee Falcon 9 Rakete – Kosten

Die Falcon 9 hat bewiesen, dass Raumfahrt nicht unbezahlbar sein muss.
Mit Startkosten ab rund 67 Millionen US-Dollar ist sie die kosteneffizienteste Orbitalrakete ihrer Klasse – und das bei hoher Zuverlässigkeit.

Durch ihr revolutionäres Konzept der Wiederverwendbarkeit hat SpaceX nicht nur die Startpreise gesenkt, sondern die gesamte Raumfahrtindustrie neu definiert.
Was früher ein Milliardenprojekt war, ist heute fast Routine – und das verdanken wir vor allem der Falcon 9.


Falcon 9 Rakete verglüht – was passiert nach dem Start?

Wenn die Falcon 9 Rakete von SpaceX startet, richtet sich alle Aufmerksamkeit auf den spektakulären Aufstieg und die oft atemberaubende Landung der ersten Stufe.
Doch was passiert eigentlich mit den übrigen Teilen der Rakete?
Und warum hört man manchmal, dass eine Falcon 9 oder Teile davon „verglüht“ sind?

Hier erfährst du, was hinter diesen Begriffen steckt – und was wirklich mit der Rakete nach dem Start geschieht.


1. Aufbau der Falcon 9

Zur Erinnerung: Die Falcon 9 ist eine zweistufige Trägerrakete, die Satelliten, Raumkapseln oder andere Nutzlasten in den Orbit bringt.

Sie besteht aus:

  1. Erster Stufe – mit neun Merlin-Triebwerken, die für den Start sorgen.
  2. Zweiter Stufe – mit einem Merlin-Vacuum-Triebwerk, das die Nutzlast ins All bringt.
  3. Nutzlastverkleidung – schützt die Fracht während des Aufstiegs.

Während die erste Stufe bei SpaceX kontrolliert landet und wiederverwendet wird, sieht es bei den anderen Teilen anders aus.


2. Die zweite Stufe: Sie verglüht gezielt

Nach der Trennung in etwa 80 Kilometern Höhe bringt die zweite Stufe die Nutzlast in den Zielorbit.
Wenn sie ihre Aufgabe erfüllt hat, ist ihre Mission beendet – und dann folgt der kontrollierte Abstieg.

So läuft es ab:

  • Die Stufe zündet ein letztes Mal ihr Triebwerk („Deorbit Burn“).
  • Dadurch wird ihre Umlaufbahn so verändert, dass sie in die Erdatmosphäre zurückfällt.
  • Beim Wiedereintritt entsteht durch die enorme Reibung Hitze von über 1.500 °C – die Aluminium- und Kohlefaserteile beginnen zu verglühen.
  • In der Regel verglüht die gesamte zweite Stufe vollständig, bevor sie den Boden erreicht.

Nur sehr selten überleben kleine Fragmente den Wiedereintritt und fallen als harmloser Weltraumschrott ins Meer.


3. Warum verglüht SpaceX die Raketenstufe absichtlich?

Das gezielte Verglühen ist kein Unfall, sondern Teil des Plans.
Denn unkontrollierte Raketenteile im Orbit wären gefährlich – sie könnten Satelliten oder Raumstationen treffen.

Ziele des kontrollierten Verglühens:

  • Vermeidung von Weltraummüll
  • Schutz anderer Raumfahrzeuge
  • Nachhaltige Nutzung des Erdorbits

SpaceX gehört zu den ersten Unternehmen, die diese Art der kontrollierten Entsorgung konsequent umsetzen – ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Raumfahrt.


4. Die erste Stufe: Wiederverwendet statt verglüht

Im Gegensatz dazu wird die erste Stufe nicht vernichtet, sondern geborgen und mehrfach verwendet.
Nach ihrer Trennung führt sie eine komplexe Serie von Manövern durch:

  • Kurskorrektur mit kleinen Steuerdüsen
  • Atmosphäreneintritt mit Hitzeschutzmanövern
  • Sanfte Landung auf einer schwimmenden Plattform oder an Land

Manche Falcon-9-Booster wurden bereits über 20-mal erfolgreich wiederverwendet – ein Weltrekord in der Raumfahrt.


5. Die Nutzlastverkleidung: Teilweise wiederverwendbar

Die Verkleidung, die die Fracht während des Starts schützt, wird nach etwa drei Minuten abgeworfen.
Sie fällt in zwei Hälften zurück zur Erde, bremst mit Fallschirmen ab und landet im Meer.
Diese Hälften werden geborgen, gereinigt und wiederverwendet, sofern sie in gutem Zustand sind.


6. Sichtbare Verglüh-Erscheinungen am Himmel

Manchmal berichten Menschen, sie hätten am Nachthimmel eine leuchtende Spur oder ein zerfallendes Objekt gesehen – oft über Europa, den USA oder Australien.
In vielen Fällen handelt es sich tatsächlich um eine Falcon-9-Zweitstufe, die bei ihrem Wiedereintritt verglüht.

Das sieht aus wie:

  • Eine helle Feuerkugel, die sich in mehrere Teile aufspaltet
  • Bewegungen über viele Sekunden hinweg (langsamer als Meteoriten)
  • Oft begleitet von schwachem Nachleuchten

Diese Ereignisse sind spektakulär – aber völlig ungefährlich.


7. Nachhaltigkeit in der Raumfahrt

Das kontrollierte Verglühen ist Teil des SpaceX-Konzepts für nachhaltige Raumfahrt.
Anstatt tonnenweise Trümmer im Orbit zu hinterlassen, sorgt das Unternehmen dafür, dass verbrauchte Stufen gezielt zerstört werden, während die wertvollen Teile (erste Stufe, Nutzlastverkleidung) wiederverwendet werden.

Damit gilt die Falcon 9 heute als eine der saubersten und effizientesten Trägerraketen überhaupt.


Falcon 9 Rakete verglüht – Rückblick

Wenn also das nächste Mal eine Meldung lautet:

„Falcon 9 Rakete verglüht über dem Atlantik“

…dann bedeutet das nicht, dass etwas schiefgelaufen ist – im Gegenteil.
Es zeigt, dass SpaceX seine Mission erfolgreich abgeschlossen und die Reste der Rakete kontrolliert entsorgt hat.

Die Falcon 9 steht damit für Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit – drei Eigenschaften, die die Raumfahrt der Zukunft prägen werden.


Falcon 9 Rakete – Geschwindigkeit, Schubkraft und Reise ins All

Wenn die Falcon 9 von SpaceX in den Himmel steigt, entfaltet sich eine unglaubliche technische Leistung.
Doch wie schnell ist diese Rakete eigentlich?
Wie lange dauert es, bis sie im All ist – und welche Geschwindigkeiten erreicht sie auf ihrem Weg in den Orbit?

Hier erfährst du alles über die atemberaubende Geschwindigkeit der Falcon 9 – vom Start bis zum Eintritt in den Weltraum.


1. Die Basics: Aufbau und Triebwerke

Die Falcon 9 ist eine zweistufige Trägerrakete:

  • Erste Stufe: Neun Merlin 1D-Triebwerke, betrieben mit flüssigem Sauerstoff (LOX) und Kerosin (RP-1).
  • Zweite Stufe: Ein einzelnes Merlin Vacuum-Triebwerk, optimiert für den Weltraum.

Beim Start erzeugen die Triebwerke zusammen mehr als 7.600 kN Schubkraft – genug, um die 70 Meter hohe Rakete in weniger als 3 Minuten aus der dichten Atmosphäre zu befördern.


2. Vom Boden bis ins All: Die Geschwindigkeit nimmt rasant zu

Die Falcon 9 startet senkrecht, kippt dann leicht zur Seite und folgt einer ballistischen Kurve, um in den Orbit zu gelangen.
Dabei steigert sie ihre Geschwindigkeit in mehreren Phasen:

Flugphase Höhe Geschwindigkeit (ca.) Beschreibung
Start (T+0s) 0 km 0 km/h Zündung der neun Merlin-Triebwerke
Nach 1 Minute 15 km ~1.500 km/h Durchqueren der Max-Q-Zone (maximale Belastung)
Nach 2,5 Minuten 70 km ~7.000 km/h Trennung der ersten Stufe
Nach 8–9 Minuten 200–300 km ~27.000 km/h Orbitalgeschwindigkeit erreicht
Orbit erreicht ca. 300–500 km ~7,8 km/s Rakete fliegt stabil um die Erde

Fazit: Die Falcon 9 beschleunigt in weniger als 9 Minuten von 0 auf fast 28.000 km/h – das ist über 20-mal schneller als eine Gewehrkugel!


3. Warum braucht man so hohe Geschwindigkeiten?

Um in einen stabilen Erdorbit zu gelangen, muss ein Raumschiff nicht nur „nach oben“, sondern vor allem seitlich um die Erde herum fliegen.
Erst wenn die Fluchtgeschwindigkeit (für den Orbit: etwa 7,8 km/s) erreicht ist, bleibt das Objekt in der Umlaufbahn, statt zurückzufallen.

Die Falcon 9 liefert genau diese Geschwindigkeit:

  • LEO (Low Earth Orbit) → ca. 27.000 km/h
  • GTO (Geostationary Transfer Orbit) → ca. 35.000 km/h
  • Interplanetare Missionen (z. B. Mars) → über 40.000 km/h

4. Erste vs. zweite Stufe: Unterschiedliche Aufgaben

  • Erste Stufe:
    Arbeitet in den ersten zweieinhalb Minuten und bringt die Rakete durch die dichte Atmosphäre. Danach trennt sie sich und fliegt kontrolliert zurück zur Erde, um zu landen.
    Ihre Maximalgeschwindigkeit liegt bei etwa 7.000–8.000 km/h.
  • Zweite Stufe:
    Übernimmt den Rest der Beschleunigung und erreicht die Orbitalgeschwindigkeit von rund 27.000 km/h.
    Sie ist leichter, arbeitet im Vakuum und trägt die Nutzlast (z. B. Satelliten oder Crew Dragon).

5. Vergleich mit anderen Geschwindigkeiten

Objekt / Fahrzeug Geschwindigkeit (ca.)
Passagierflugzeug 900 km/h
Schallgeschwindigkeit 1.235 km/h
Gewehrkugel 1.700 km/h
Falcon 9 (Orbit) 27.000 km/h
Internationale Raumstation (ISS) 28.000 km/h
Fluchtgeschwindigkeit von der Erde 40.000 km/h

Die Falcon 9 liegt damit auf Augenhöhe mit der ISS – und deutlich unter der Fluchtgeschwindigkeit, die nötig wäre, um die Erde ganz zu verlassen (z. B. für Mars-Missionen).


6. Präzision und Kontrolle bei enormer Geschwindigkeit

Trotz dieser extremen Geschwindigkeiten wird die Falcon 9 mit Zentimeter-Genauigkeit gesteuert:

  • Gyroskope, GPS und Lasersensoren korrigieren den Kurs in Echtzeit.
  • Die Computer berechnen über hundert Flugparameter pro Sekunde.
  • Bei der Rückkehr der ersten Stufe wird sogar rückwärts geflogen – mit über 5.000 km/h – bevor sie präzise auf einer Plattform landet.

Das macht SpaceX zu einem Pionier der präzisen, wiederverwendbaren Raumfahrt.


Falcon 9 Rakete – Geschwindigkeit Fazit

Die Falcon 9 ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst – eine Rakete, die in weniger als zehn Minuten von 0 auf 27.000 km/h beschleunigt, Satelliten in den Orbit bringt und trotzdem wieder sicher landet.

Sie zeigt eindrucksvoll, wie weit die Raumfahrttechnologie heute ist:
Schneller, effizienter und präziser als je zuvor.

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