Anna Lee Fisher – Die erste Mutter im All

Anna Lee Fisher (*24. August 1949 in Albany, New York) ist eine US-amerikanische Chemikerin, Notärztin und ehemalige NASA-Astronautin. Sie wurde 1978 als eine der ersten Frauen in das NASA-Astronautenprogramm aufgenommen und schrieb 1984 Geschichte, als sie als erste Mutter ins All flog.

Ausbildung und Karriere

Fisher wuchs in einer Militärfamilie auf und zog häufig um. Sie studierte Chemie an der University of California, Los Angeles (UCLA), wo sie 1971 ihren Bachelor of Science erwarb. Anschließend erlangte sie 1976 ihren Doktortitel in Medizin an der UCLA School of Medicine und spezialisierte sich auf Notfallmedizin. Vor ihrer NASA-Karriere arbeitete sie in verschiedenen Krankenhäusern im Raum Los Angeles.

NASA-Karriere

Im Januar 1978 wurde Fisher als Mitglied der NASA-Astronautengruppe 8 ausgewählt, die erste Gruppe, die Frauen in das Astronautenprogramm aufnahm. Nach Abschluss ihrer Ausbildung war sie an der Entwicklung des Canadarm-Roboterarms und an der Überprüfung von Flugsoftware beteiligt. Fisher flog im November 1984 als Missionsspezialistin auf der Space Shuttle Discovery-Mission STS-51-A ins All. Während dieser Mission war sie die erste Mutter, die ins All flog, nur 14 Monate nach der Geburt ihrer Tochter Kristin.

Nach einer Auszeit von 1989 bis 1995, um ihre Familie zu betreuen, kehrte Fisher zur NASA zurück und arbeitete an der Internationalen Raumstation (ISS) und dem Orion-Raumschiff. Sie war unter anderem als „Capsule Communicator“ (CAPCOM) tätig und leitete die Entwicklung von Anzeigesystemen für Orion. 2017 trat sie in den Ruhestand.

Auszeichnungen und Anerkennung

Für ihre Leistungen erhielt Fisher mehrere Auszeichnungen, darunter die NASA Space Flight Medal (1984) und die NASA Exceptional Service Medal (1988, 1998). Sie wurde auch als „National Mother of the Year“ ausgezeichnet.

Bedeutung und Vermächtnis

Anna Lee Fisher ist ein Vorbild für Frauen in den Naturwissenschaften und der Raumfahrt. Ihre Karriere zeigt, dass es möglich ist, Familie und berufliche Ambitionen erfolgreich zu verbinden. Sie bleibt eine inspirierende Figur für zukünftige Generationen von Wissenschaftlerinnen und Astronautinnen.

Nach oben scrollen